„Die Idee 1976 – 1981 in Genova angesichts der unbewohnten Palazzi innen und aussen vom Keller bis Dach auszuzeichnen. Aber die Feststellung, dass meine visuelle Sprache dies nicht leisten kann.
Nun, 2007 in Manhattan, Krieg im Irak und anderswo, die visuelle Sprache zuhanden, den Palazzo in die Luft gehängt und gezeichnet.
Das Motiv ZU in einem Katalog von Christie’s über Rollsiegel aus Mesopotamien entdeckt. „The Myth of ZU“ in Henri Frankfort (Cylinder Seals) gefunden. ZU der Vogelmensch hat der Autorität die „Tablets of Destiny“ gestohlen und damit das Instrument der Macht, der Vorsehung.
Auf den Rollsiegeln wird ZU als Gefangener der Autorität, dem König, vorgeführt.
Die Arbeit PALAZZO zeigt im Innern des in der Luft hängenden Palazzos den Vogelmenschen, wie er die 16 Tablets of Destiny stiehlt, im Flug natürlich. Aussen zeigt der Palazzo, in Anlehnung an die Rollsiegel, die Gefangennahme des Vogelmenschen.
Über die Thematik und die visuelle Sprachregelung in den 16 Tablets of Destiny verschweige ich mich im Vertrauen auf die individuelle Deutungskraft der Palazzo Besucher.“ (Klaus Lutz)
Der 1940 in St. Gallen geborene Maler, Grafiker und Filmemacher Klaus Lutz ist tot. Er starb am 9. September im Alter von 69 Jahren in New York, wie seine Familie am Dienstag mitteilte.
Klaus Lutz war nach einer Lehrerausbildung und dem Studium der Architektur an der ETH Zürich zunächst als Primarlehrer tätig. 1978 bis 1982 lebte er in Genua, später in Zürich und ab 1993 in New York.
Einen Namen machte sich Klaus Lutz vorerst als Zeichner und Grafiker. So entwarf er 1973 auf der Grundlage von Robert Walsers «Das Ende der Welt» ein Bilderbuch mit 31 kleinformatigen Kaltnadelradierungen. Seit Mitte der Achtzigerjahre drehte Lutz Experimentalfilme. Er filmte Strassenszenen, Modelle von Städten und Häuserfluchten, aber auch kosmische Räume, die er mit Aufnahmen seiner verkleideten Person und mit Zeichnungen verfremdete. 1993 erhielt er das Zürcher Atelierstipendium für New York, wo er fortan lebte.Im Jahr 2000 zeigte das Helmhaus in Zürich eine Auswahl seiner geheimnisvollen Filmfragmente. Im Programm des diesjährigen Toronto Film Festival war Lutz mit der Weltraum-Odyssee «Titan» vertreten. Den Film am 11. September selbst zu zeigen, war ihm nicht mehr vergönnt.
Bijane Chemirani
Bijan erlernte das Zarbspiel bei seinem Vater Djamchid und seinem Bruder Keyvan. In einer musikalischen Umgebung, nimmt er die traditionellen Techniken und das Wissen wie selbstverständlich auf und kommt bereits früh mit grossen Musikern in Kontakt. Auch Bijan spielt ebenso in traditionellen Ensembles und Musikern wie Ross Daly, H. Agnel, Amina Alaoui, Houria Aichi, wie in Jazzformationen mit Chico Freeman, Albert Mangelsdorff, u.a.). 1999 komponierte er die Musik zu Pascal Vacelin's Dokumentarfilm. Verschiedentlicharbeitete er für TheaterproduktionenFrank Matter
Frank Matter, 1964 in Sissach geboren, arbeitete zunächst als freischaffender Journalist und Reporter für verschiedene Schweizer Zeitungen und machte dann bei Peter Aschwanden eine Regieassistenz («Unzucht – Ermittlungen im Fall des Pädophilen H.»). Ab 1993 lebte und arbeitete Matter in Brooklyn/New York, wo er als Tonmann, Produktionsassistent, Regisseur, Reportagenschreiber und Interviewer tätig war. 2006 ist er nach Basel zurückgekehrt.
Supplément 3: “The Beauty of my Island – Shooting Klaus Lutz”, ein Film von Frank Matter
Dienstag, 14. September 2010